Eine Studie israelischer Wissenschaftler zeigt, warum körperliche und geistige Aktivtät dem Ausbruch und dem Voranschreiten der Alzheimer-Krankheit vorbeugen kann. Zugleich lieferten die Forscher Ansätze für eine bessere Behandlung der Krankheit…
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Clik here to view.Die Untersuchung wurde von einer Gruppe israelischer Wissenschaftler unter der Leitung Dr. Boaz Baraks von der Universität Tel Aviv erstellt und in der Zeitschrift Translational Psychiatry, einer Abteilung des Magazins Nature, veröffenlicht.
Vergleich eines gesunden und eines mit Alzheimer erkrankten Gehirns (Foto: wikicommons)
Verschiedene Untersuchungen, so Dr. Barak, hätten bereits gezeigt, dass ein Lebensstil, der Körper und Geist fordert, die Entwicklung der Krankheit verlangsame. Gefehlt habe dafür bislang die biologische Erklärung auf zellulärer Ebene.
Die unheilbare Alzheimer-Krankheit befällt meist Menschen jenseits der 65 und geht mit Gedächtnisverlust und einem Absterben von Gehirnzellen einher. Dabei spielt der nachlassende Austausch zwischen Nervenzellen und dem Gehirn aufgrund der dafür notwendigen, absterbenden Proteine die entscheidende Rolle. Die Produktion eben dieser Proteine wird durch intellektuelle Stimulation und körperliche Aktivtät angekurbelt.
Für ihre Untersuchung verglichen die Forscher nun die Mengen von Mikro-RNA, also der proteinproduzierenden Moleküle, bei gesunden und bei kranken sowie bei besonders aktiven und bei normalen Mäusen. Dabei zeigte sich: die Molekülketten, die sich durch die Alzheimer-Krankheit oder durch eine anregende Umgebung veränderten, sind auch für die Regulierung der Proteine zuständig, die für die Kommunikation zwischen Nervenzellen und Gehirn sorgen.
Außerdem entdeckten die Forscher eine Reihe von Mikro-RNA-Ketten, die deutliche Veränderungen in der Frühphase des Kranheitsverlaufes aufwiesen. Mit diesen Informationen könnte eine noch frühere Diagnose der Kranheit durch einfache Bluttests möglich werden.
„Diese Ketten waren der Wissenschaft zuvor unbekannt“, so Dr. Barkat, „und sie sind entscheidend für unser Verständnis der Frühphase der Krankheit auf einer zellulären Ebene.“
Es sei möglich, so Dr. Barkat weiter, dass diese Entdeckungen für eine patientenspezifische Behandlung genutzt werden könnten, die das Stadium im Kranheitsverlauf stärker berücksichtige.
Haaretz, 28.10.13, NL isr. Botschaft